Können Akkus die Hörgeräte-Batterien ersetzen?

Rasanter Zuwachs an Akku-Hörgeräten.

Vorteile der Akku-Technologie

Aktueller Stand und Trend

Batterien oder Akkus? Diese Frage stellen sich Hörgeräte-Träger immer öfter, wenn es um die Energieversorgung ihrer neuen Hörgeräte geht. War es bis vor einigen Jahren noch gängig, Hörsysteme fast ausschließlich per Batterien zu betreiben, nimmt die Zahl der Akku-Geräte rasant zu. Die Gründe hierfür sind vielschichtig.

Neue Akkutechnologie

Ein entscheidender Schritt war die Einführung fest verbauter Lithium-Ionen-Akkus für Hörgeräte vor gut drei Jahren. Vorläufer dieser Technologie hatten den Nachteil, dass die Akkus einen schnellen Leistungsverlust hatten. Bereits nach wenigen Monaten Nutzung war die Stromversorgung trotz Ladung nicht mehr für einen ganzen Tag sichergestellt. Die neue Akkutechnologie hingegen bietet Laufzeiten von circa 24 Stunden. Der Memoryeffekt ist hierbei so gering, dass der Akku im Regelfall nicht erneuert werden muss. Unter “Memoryeffekt” versteht man einen Verlust an Ladekapazität, wenn der Akku immer wieder geladen wurde, ohne vorher komplett entladen worden zu sein.

Endverbraucher sind es zudem immer mehr gewöhnt, Produkte mit Akkus zu verwenden. Spätestens mit der Verbreitung von Handys und Smartphones gehören wiederaufladbare Geräte zum Alltag.

Unterschiede in der Aufladetechnik

Im Wesentlichen lassen sich zwei Arten der Aufladetechnik unterscheiden:

Bei der Kontaktladung befinden sich entsprechende Ladepunkte am Gehäuse der Hörgeräte. Im Ladegerät befinden sich die Gegenkontakte.

Bei der induktiven Ladung werden die Hörgeräte in eine Ladeschale gesteckt (siehe Bild oben). Die Ladeschale erzeugt ein Magnetfeld zur Aufladung. Dieser Prozess funktioniert kontaktlos.

Bei der Kontaktladung benötigt das komplette Aufladen von zwei Hörgeräten circa drei bis vier Stunden. In einer induktiv arbeitenden Ladestation rechnen die Hersteller mit etwa fünf bis sechs Stunden Ladezeit. Durch einen zusätzlichen Chip im Hörsystem wird zudem eine Tiefentladung und Überladung des Akkus vermieden. Auch nach sechs Jahren täglicher Nutzung hat er häufig noch über 80 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität.

Zudem verfügen die Ladestationen über Schnellladefunktionen. Bereits nach einer halben Stunde am Strom sind die Hörsysteme wieder für bis zu sechs Stunden nutzbar. Und dieser Strom muss nicht einmal direkt aus der Steckdose kommen: Erste Hersteller bieten inzwischen Ladegeräte mit integriertem Akku an. Der Vorteil: nicht für jede Aufladung der Hörgeräte wird ein Stromanschluss benötigt. Das Lade-Case kann bis zu vier weitere volle Aufladungen zur Verfügung stellen.

Andere Hörgeräte-Hersteller bieten die Option, jede handelsübliche Powerbank zu verwenden (siehe Bild oben). Je nach Kapazität kommt man so mehrere Tage bis Wochen ohne Steckdose aus (Die Ladezeit per Powerbank kann von der ursprünglichen Ladezeit abweichen).

Mehr Bedienkomfort und ein Plus für die Umwelt

Zu den weiteren Vorteilen der Hörgeräte-Akkus zählen neben der Zeitersparnis auch der Bedienkomfort. Für Menschen, deren feinmotorische Bewegung in den Fingern eingeschränkt ist, fällt das Einsetzen und Herausnehmen der kleinen Batterien oft schwer. Mit einem Akkugerät entfällt dieser Aufwand. Außerdem wird bei der Entscheidung für ein Akku-Gerät ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz geleistet, da keine Batterien mehr entsorgt werden müssen.

Momentan ersetzen Akkus Hörgeräte-Batterien noch nicht. So ist es für sehr diskrete “Im-Ohr”- und “Mini-Hinter-dem-Ohr”-Geräte weiterhin erforderlich, Batterien einzusetzen. Die Akkus sind für diese kosmetisch sehr unauffälligen Hörsysteme noch zu groß. Auch Versorgungen mit sehr hohem Verstärkungsbedarf bieten momentan keine Akkuvariante. Einige Hörgeräteträger sind es zudem von früheren Geräten gewohnt, mit Batterien zu arbeiten oder ihr Lebensrhythmus ermöglicht keine Nutzung von Akkusystemen. In diesen Fällen erhalten sie in einer unserer über 80 Filialen ausschließlich Markenbatterien bester Qualität. Zudem bieten wir verschiedene Rabattkarten zur günstigen Energieversorgung an.

Kommen Sie gerne vorbei und sprechen Sie unsere Hörakustiker darauf an!

Autor: Dirk Herzog (Leiter der Hörgeräte Seifert-Filiale in Traunstein)

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Hörgeräte-Ladung: Batterien oder Akku?

Hier erfahren Sie alles Wissenswerte.

Das Wichtigste rund um Hörgeräte mit Batterien

Lohnt sich der Umstieg auf ein Akku-Hörgerät?

Hörgeräte brauchen Energie, damit sie funktionieren und kommen daher nicht ohne Batterien oder einen Akku aus. Aufgrund der immer kleiner werdenden Bauform der Hörgeräte dürfen auch die Batterien eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Daher handelt es sich bei den heute verwendeten Batterien normalerweise um Knopfzellen, die zu den sogenannten Microbatterien zählen. Die Zink-Luft-Batterien weisen eine längere Lebensdauer als die früher primär verwendeten Quecksilber-Zink-Batterien auf und sind auch umweltfreundlicher.

Welche Hörgeräte-Batterien gibt es?

Hörgeräte-Batterien sind in vier Größen erhältlich: 10, 13, 312 und 675. Je größer die Batterie, desto mehr Energie liefert sie. Wie viel benötigt wird, hängt natürlich von der Bauform des entsprechenden Hörsystems und dem Hörverlust ab. Größere Batterien, wie Typ 13, werden meistens in Hinter-dem-Ohr-Geräten eingesetzt, kleinere Batterien eher in Im-Ohr-Geräten. Ihr Hörakustiker weiß, welche Batterien für Ihr Hörsystem geeignet sind!

Wie funktionieren Hörgeräte-Batterien?

Zink-Luft-Batterien reagieren mit der Luft. Genauer gesagt: Die Luft gelangt durch ganz kleine Löcher in der Batterieoberfläche in das Gehäuse, verbindet sich dort mit dem Zink — Daraus entsteht Zinkoxid und Energie wird freigesetzt. Damit es zu dieser Reaktion erst kommt, wenn die Batterien auch wirklich eingesetzt werden, sind sie mit einem farbigen Schutzaufkleber versehen, der die Luftlöcher verschließt und die Batterien vor dem vorzeitigen Austrocknen bewahrt. Es ist ratsam, die Batterien in ihrer ursprünglichen Verpackung zu lassen bis Sie sie tatsächlich verwenden. Ziehen Sie sie dann aus der Verpackung, entfernen Sie den Schutzaufkleber und legen Sie anschließend die Batterie in Ihr Hörgerät ein. Anschließend können noch wenige Minuten vergehen bis die Batterie Strom abgibt.

Tipps zur Lagerung von Batterien

Die Batterien lagern Sie am besten bei Raumtemperatur, denn zu niedrige oder zu hohe Temperaturen schaden ihnen. Reservebatterien sollten außerdem nicht lose, z.B. in der Hosentasche mitgeführt werden, da sich der Schutzaufkleber lösen könnte. Es könnte auch ein schädlicher Kontakt zu Metallgegenständen (bspw. Schlüssel) entstehen. Nutzen Sie für den Transport Ihrer Batterien die kleinen Boxen, die Sie in Ihrer Hörgeräte Seifert-Filiale erhalten.

Der regelmäßige Austausch der Batterien ist nötig. Wie oft Sie diese wechseln müssen, hängt von der Batteriegröße, -leistung und  der Tragedauer ab.

Es ist möglich, Batterien über einen längeren Zeitraum zu lagern, allerdings nur mit Schutzaufkleber. Ist der Aufkleber einmal abgezogen, kann auch ein erneutes Aufkleben nichts mehr an der Selbstentladung ändern.

Sie wollen ihre alten Batterien entsorgen? Bitte nicht in den Hausmüll werfen, sondern fachgerecht in den dafür vorgesehenen Boxen oder direkt bei uns in den Filialen abgeben.

Akku statt Batterien?

Manche Hörgeräte haben ein integriertes Akkusystem. In diesem Fall entfällt der Wechsel der Batterien und der Akku kann bequem zuhause über Nacht aufgeladen werden, ohne dass er aus dem Gerät entfernt werden müsste. Eine andere Möglichkeit sind wiederaufladbare Batterien – ebenfalls in der Größe der üblichen Knopfzellen. Für das Aufladen bietet sich eine universelle Ladestation an oder von Herstellern eigens vorgeschlagene Systeme.

Sie interessieren sich für Hörgeräte mit einer Akkulösung? Unsere Hörakustiker helfen Ihnen gerne weiter!

Autor: Redaktion Hörwelt

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